Auf den Spuren der Ernährung, durchforsten wir im zweiten Teil, den Rest der historischen Speisekammer der Menschheit. Wie haben wir uns von der Neuzeit bis Heute entwickelt und welche Rolle spielte die menschliche Esskultur? Du erfährst es jetzt und Hier.
Die Neuzeit
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ab dem 16 Jahrhundert
Das 18. Jahrhundert war geprägt von so einigen Faktoren.
Zum einen, gab es immer wieder Hungerkrisen, weil Lebensmittel knapp, und Lebenserhaltungskosten relativ hoch waren. Man versuchte vor allem mit dem Anbau von robusten Getreidesorten die Bevölkerung satt zu bekommen.
Mit besserer Hygiene und der 1. Industrialisierung stiegen die Bevölkerungszahlen. Doch gleichzeitig erzeugten, der Dreißigjährige Krieg, Hungerkrisen oder die französische Revolution, Unsicherheit, Angst und sie kosteten viele Menschenleben.
Im 19. Jahrhundert kam es zum Höhepunkt des Kolonialismus. Auch neue technologische Möglichkeiten beeinflussten die Beschaffung von Nahrung. Zusätzlich, wurden die Lebensmittel länger haltbar gemacht, luftdicht verpackt oder gefroren.
Als Folge der Industrialisierung, konnten mit Dampfmaschinen große Ladungen an Essen transportiert werden. Dadurch wurden diese für mehr Menschen verfügbar und langsam legte sich der Hunger.
Zu dieser Zeit haben sich Agrarmärkte immer stärker verflochten, sodass sie teilweise noch Heute Grundlage des weltweiten Ernährungssystems sind.
Neueste Geschichte 20. und 21. Jh.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhundert war vor allem geprägt von 2 Weltkriegen, einer Wirtschaftskrise und wieder von Hungersnöten. Diesmal hatten die Menschen nichts zu Essen, weil mit den Kriegen viel zerstört wurde und das Essen streng rationiert werden musste. Mit dem Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg, mussten sich Menschen entweder verstecken, oft fehlte der Zugang zu Nahrung , und in Konzentrationslagern kam es absichtlich zur Unterernährung.
Die Nachkriegszeit
Weiße Fahnen wurden gehisst, und zerstörte Städte, sowie der Wohlstand aufgebaut. Nach langem Hungern, wurden Lebensmittel wieder vielfältiger, kalorienreicher und eine Zeit unter dem Motto: Nehmen was da ist und nichts wird verschwendet, begann.
Wie meine Oma es noch Heute macht, wurde selbst angebaut, Nahrung eingelegt, getrocknet und in Erdkellern gelagert. Bei ihr gab es immer genug Essen für alle, und Genuss ohne Reue.
Fleisch wurde im Krieg stark rationiert und so aßen die Menschen in der Nachkriegszeit wieder mehr tierische Produkte. Der Höhepunkt des Fleischkonsums soll in den frühen 1980er Jahren gewesen sein.
In der Nachkriegszeit soll sich auch das System der Massentierhaltung entwickelt haben. Jetzt steht nicht mehr im Vordergrund zu nehmen um satt zu werden, sondern um möglichst viel zu produzieren und Geld daran zu verdienen.
Als in den 1990er Jahren die Globalisierung immer mehr in den Fokus des Geschehens gerückt wurde, machte auch die Ernährung nocheinmal einen großen Sprung.
Seit 1990 hat die Armut in Europa abgenommen und somit auch Hunger und Unterernährung. Durch den internationalen Handel und die Verträge unterschiedlicher Länder wurden Waren über den ganzen Planeten transportiert. Das stärkt die Wirtschaft, aber beeinflusst auch immer den Planeten.
Heute… im Jahre 2018
Die moderne Ernährung ist bei den meisten Menschen in Europa, kaum mit jener vor 100 Jahren vergleichbar. Eine Produktvielfalt lädt uns dazu ein, auch im eigenen Wohnzimmer die ganze Welt zu erschmecken.
Essen im Überfluss und weniger Bewegung
Wie wir bereits wissen, waren snsere Vorfahren oft den ganzen Tag auf den Beinen, während sie weit weniger Nahrung zur Verfügung hatten. Heute sitzt ein Großteil der Menschen stundenlang, er fährt anstatt zu gehen und Essen gibt es oft und viel.
In Europa ist beinahe jedes Land an einem Wohlstandsniveau angelangt, bei dem der Großteil der Bevölkerung nicht hungern muss. Stattdessen wurde Übergewicht zum Massenphänomen und bewusstes Essen zur Ausnahme der Regel.
Nahrung ist beinahe immer und überall verfügbar. Der nächste Supermarkt ist nicht weit. Willst du nicht kochen oder hast du keine Zeit? Kein Problem, denn es gibt Fertiggerichte die schnell den Hunger stillen. Von der Mentalität Ressourcen sparen, ist heute meist wenig übergeblieben.
Ernährungstrends und das heutige Hungern
Low-Carb, Paleo, High-fat und andere Ernährungstrends tauchen immer wieder auf. Während die einen schlemmen was das Zeug hält, kämpfen andere um sich abzumagern. Ob Menschen sich vor 100 Jahren Gedanken gemacht haben, zu viel zu wiegen?
Die Beziehung zu Tieren
…hat im Zuge der Massentierhaltung stark abgenommen. Kaum zu glauben, oft wissen Menschen gar nicht mehr was sie eigentlich Essen, woher das Lebensmittel kommt und was dafür geschehen musste um es auf den Teller zu bringen.
Der Verbrauch von Fleisch soll ungefähr so hoch sein wie in den 80er Jahren. Doch Heute bleibt viel mehr überig, denn viele wollen nur das “Haxerl“, oder ein “Flügerl“.
Auf der anderen Seite wächst das Bewusstsein über die Leidensfähigkeit der Tiere wieder. Es gibt außerdem immer mehr Alternativen zu tierischen Produkten, sodass sich immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan ernähren.
Die Beziehung zur Umwelt
Auch sie hat gelitten im Kampf um den Wohlstand. Vor allem die Länder im “reichen Westen“ haben im letzten Jahrhundert so viel Schaden verursacht, wie man es sich kaum vorstellen mag. Um ja nicht zu wenig zu haben, sehnt sich auch der Einzelne nach immer mehr. Egal ob wir von Fleisch oder anderen Lebensmitteln reden, wie diese produziert werden sagt viel über die Bedeutung des Planetens für uns Menschen aus.
Wässer und Böden werden vergiftet mit Pestiziden, Eingriffe in die Natur mit Gentechnik, CO2 Teppiche über unseren Köpfen durch Transport, Methanwolken wegen der Tiere die wir züchten um sie zu essen. Wie lange wir noch nehmen können wird sich zeigen, doch die Welt die wir Heute kennen wird es so nicht mehr geben.
Menschen und ihre Ernährung wurden immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, bis Heute. Zwischen Krankheit und Armut reiht sich immer wieder Ungerechtigkeit ein. Klimaveränderungen gab es schon damals, doch Heute sind die Auswirkungen weit gefährlicher.
Der Mensch hat überlebt in dem er sich immer wieder angepasst, oder dem Klima getrotzt hat und innovativ tätig geworden ist. Die Menschheit ist voller Potential, doch ohne unsere Umwelt sind wir nichts. Denn sie war, ist und wird die Grundlage für Leben sein.