Wie hat sich der Mensch entwickelt und welche Rolle spielt die Ernährung in diesem Prozess? Dieser Artikel gleicht einem Rundgang, durch die historischen Speisekammern der Menschheit und zeigt, wie wir uns zu dem Wesen entwickelt haben, das wir heute verkörpern. Los geht’s:
Die Vorgeschichte
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vor ca. 13,7 Millarden Jahren kam es zum Urknall und der Entstehung des Universums
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vor ca. 4,6 Millarden Jahren soll die Erde entstanden sein
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vor ca. 4 Millionen Jahren lebten die ersten menschenartige Wesen in Ostafrika
Eine der berühmtesten Vertreterinnen dieser Art war Lucy. Sie gehörte zur Gattung der Australopithecus afarensis und lebte vor etwa 3,9 bis 3 Millionen Jahren in Ostafrika. Sie konnte aufrecht gehen und hatte somit die Hände frei um zu sammeln. Ihre Ernährung bestand zu großen Teilen aus Früchten, Wurzeln, anderen Pflanzen oder Beeren.
Vor allem durch eine Anpassung an ein trockenes Klima, mussten sich Menschenaffen neue Strategien überlegen, wie und von was sie sich ernähren konnten. Durch die Hitze und Trockenheit kam es zu einem Mangel an Blattgrün, Beeren und Wäldern.
Die Altsteinzeit und die Ernährung
Der Mensch konnte nur deshalb so lange auf dieser Erde als Art überleben, weil er sich immer wieder an seine Umwelt anpassen konnte, und sich so entwickelt hat.
Die Verwendung von Werkzeugen
Bevor wir Menschen vor ca. 2 Millionen Jahren die ersten Werkzeuge erfanden und bauten, ernährten sich unsere Vorfahren hauptsächlich von Samen, Nüsse, Blätter, Wurzeln und Beeren.
Die Entdeckung von Feuer
Homo erectus entdeckte vor ca. 1,6 Millionen Jahren das Feuer. Eine der ersten Feuerstellen soll sogar auf ca. eine Million Jahre zurück datiert werden. Das war eine revolutionäre Meisterleistung, die zu einem Entwicklungssprung in der Menschheitsgeschichte führte. Er besaß im Vergleich zu seinen Vorfahren ein wesentlich größeres Gehirn bei verkleinertem Mund und Darm.
Die Kochhypothese
…beschreibt, dass sich unsere Vorfahren vor allem durch gekochtes Essen entwickelten und eine Ernährung hatten, die sie einem intelligenten Wesen immer näher brachte.
…durch die Hitze wird Nahrung für den Körper leichter verfügbar. Proteine, Stärke und Nährstoffe konnten somit besser aufgenommen werden.
Durch die Weiterentwicklung der Werkzeuge begann der Mensch dann vor ungefähr 1,5 Millionen Jahren zu jagen. Der Homo Sapiens Sapiens benutzte Steinspitzen und Speere, die ihm dabei halfen, die körperlich überlegenen Tiere zu erlegen.
Denn die menschliche Anatomie unterscheidet sich enorm von der eines typischen Raubtiers. Im Gegensatz zu Raubtieren fehlen uns Menschen nämlich Krallen, Raubzähne, die entsprechende Kraft oder Schnelligkeit.
Bis dahin war das Nahrungsangebot nicht wirklich groß, und somit hat Fleisch damals, einen großen Beitrag zur Entwicklung des menschlichen Gehirns geleistet.
Der Mensch: ein Weltenbummler
Vor ca. 200 000 Jahren besiedelte der Homo Sapiens die Erde. Er hatte sich durch die vielseitigere Ernährung schneller entickelt.
Das Jagen und Sammeln wurde aufgeteilt, der Verstand stärker eingesetzt und dabei hat sich diese Art beinahe auf dem ganzen Planeten ausgebreitet. Auch wenn sie nicht die Schnellsten waren, mit seiner Ausdauer konnte der frühere Mensch die Beute bis zur Erschöpfung treiben.
Neben dem Homo Sapiens existierte auch Homo neanderthalensis. Von ihm weiß man, dass er seine Toten bestattete, ein gutes Gehör haben musste und er sich am Ende in das heutige Spanien zurückzog, wo er ausgestorben sein soll.
Das Altertum
- Antikes Griechenland: 8. – 4. Jh. vor Christus
- Römisches Reich: 5. Jh. v. Christus – 5. Jh.
Schon Hippokrates, einer der ältesten Mediziner wusste: Nahrung sollte unsere Medizin sei. Im Antiken Griechenland gab es schon eine sehr vielfälte Ernährung. Diese bestand zum Beispiel aus Nüssen, grob geriebener Gerste, Weizen, Honig oder Olivenöl. Außerdem verabschiedeten sich manche Menschen vom Fleisch, aus Liebe zum Tier, dessen Bewusstsein und Leidempfinden.
Im alten Rom gab es zwar auch eine Vielfalt an Lebensmitteln. Jedoch waren diese nur für jene die sie sich leisten konnten vorgesehen, und so kam es auch hier zu Hungerkrisen.
Das Mittelalter in Europa
Die Ernährung im Mittelalter war geprägt vom „täglich Brot“. Es wurde außerdem Haferbrei gegessen, Wälder und Gewässer frei genutzt und Fleisch war nur für Reiche bestimmt, eine sogenannte Herrenspeise also.
Die Sesshaftigkeit, Dreifelderwirtschaft und der Ackerbau
Vor allem mit der Sesshaftigkeit, dem Ackerbau und der Dreifelderwirtschaft, wurde die menschliche Ernährung auf ein neues Level gehoben. Nun war es möglich jegliches Getreide anzubauen und Tiere zu züchten.
Im 14. Jahrhundert kam es zu großen Pestwellen. Viele Menschen starben und außerdem gab es ein Ernährungsproblem. Durch Unwetter, Fluten und Dürre gab es Perioden in denen der Ertrag sehr gering ausfiel. Der Hunger stieg, denn Getreide war der Kalorienlieferant schlechthin und wurde in Form von Brot, zum Hauptnahrungsmittel.
Entdecker bringen Nahrung nach Europa
Ab dem 15. Jahrhundert bringen berühmte Entdecker wie Kolumbus neue Lebensmittel nach Europa. Kakao, Tee, Tabak, Kaffee und Zitrusfrüchte erweiterten den Speiseplan damals enorm. Der Mensch hat sich im Mittelalter, also mehr oder weniger von einer vielseitigen Mischkost ernährt.
…wie sich die Menschheit und ihre Ernährung weiter entwickelt erfährst du im nächsten Beitrag.